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Passwörter: So erstellen Sie ein sicheres Passwort

Die Fälle, dass große Firmen bei Hacker-Angriffen Millionen Passwörter ihrer Kunden verlieren, nehmen zu. Lesen Sie, wie Sie ein sicheres Passwort finden.

© Matthew Brodeur

Die amerikanische Softwarefirma Splash Data veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der beliebtesten und somit unsichersten Passwörter im Internet. Unfassbarerweise ist auch in diesem Jahr die Kombination „123456“ das am häufigsten verwendete Passwort. Auf den weiteren Plätzen folgen  

2. password

3. 12345

4. 12345678

5. qwerty

6. 123456789

7. 1234

8. baseball

9. dragon

10. football

Leichte Internet-Passwörter, die zudem jahrelang unverändert bleiben, sind sträflicher Leichtsinn. Geben Sie deshalb der Passwortpflege einen hohen Stellenwert. Setzen Sie sich einen festen Termin für die nächste Passwort-Pflege (etwa nach dem Urlaub oder am nächsten Wochenende). Reservieren Sie sich dafür ein oder zwei Stunden.

Sicheres Passwort: Was Sie beachten sollten 

1. Regel: Kein Wörterbucheintrag

Passwörter dürfen niemals aus Wörtern bestehen, die in einem Wörterbuch (auch keinem ausländischen!) stehen, ebenso nicht aus Namen. Denn dafür kursieren in der Fachwelt fertige Wörterlisten, mit denen Angreifer in Sekundenschnelle alle Varianten durchprobieren.

Tipp

Solche schlechten Passwörter müssen Sie sofort aufspüren und ändern. Bei den besseren kommt es mehr darauf an, sie nicht zu oft an unterschiedlichen Stellen zu verwenden und gelegentlich zu ändern.

2. Regel: Zweitpasswort anlegen

Manche Internetseiten erlauben nicht so sichere Passwörter. Sie ermöglichen nur eine gewisse Länge und schließen die meisten Sonderzeichen aus. Darunter sind leider auch große deutsche Unternehmen, insbesondere die ehemaligen Bundesbehörden (Post, Telekom, Bahn).

Tipp

Halten Sie für solche Fälle ein Zweitpasswort von maximal 10 Zeichen parat, das nur aus Buchstaben und Ziffern besteht.

3. Regel: Grundpasswort als Basis

Ein Passwort verwenden Sie möglichst nicht für verschiedene Internetseiten. Damit Sie sich nun nicht Dutzende Passwörter einprägen müssen, benutzen Sie ein »Grundpasswort« und versehen es mit einem Anhängsel. Das könnte sich etwa aus dem Anfangsbuchstaben der Seite und seiner Länge ableiten. Beispiel: Amazon fängt mit »A« an und hat sechs Buchstaben. Also hängen Sie Ihrem Passwort noch »A6« an.

Tipp

Machen Sie mal mit Freunden eine »Passwort-Party«, auf der Sie ähnliche, gut einprägsame Ergänzungen erdenken.

4. Regel: Passwort notieren

Ein ganz verlorenes Passwort ist ein größerer Schaden als eins, das in falsche Hände gelangt. Notieren Sie deshalb alle Passwörter auf einem Blatt Papier oder in einem Notizbuch.

Tipp

Wenn sich Halbwüchsige oder Fremde im Haushalt frei bewegen, deponieren Sie die Liste besser außerhalb der Wohnung.

5. Regel: Regelmäßig Passwort wechseln 

Einbrüche in große Internetseiten werden nicht immer gleich entdeckt oder veröffentlicht. Deshalb müssen Sie aus reiner Vorsorge ab und zu sämtliche Passwörter ändern. Entwerfen Sie mindestens einmal im Jahr neue Grundpasswörter (zuzüglich Anhängsel, wie beschrieben).

Tipp

Damit sich der Aufwand in Grenzen hält, ändern Sie die Passwörter nach einem selbstbestimmten Stichtag (etwa dem Jahreswechsel) Zug um Zug: die ganz wichtigen gleich, die anderen jeweils nach dem nächsten Login.

6. Regel: Merkhilfe

Ganz wichtig ist der Trick zum Einprägen: Denken Sie sich eine Zeichenfolge als Abkürzung eines Bildes, eine Liedzeile oder ein Geschichtsereignis aus. »Ein Pferd guckt an der Kreuzung zweimal nach links und rechts« wird zu »1PgadK2*nl+r«

Tipp

Ein Passwort länger als 16 Zeichen zu entwerfen, ist unzweckmäßig, weil viele Anbieter die Maximallänge begrenzen.