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© Tobias Ritz | Schutzverband Dresdner Stollen e.v.
Einfach köstlich

Dresdner Christstollen: Das Original-Rezept zum Nachbacken

Exklusiv: Das „Stollenmädchen” verrät die Zutaten und Zubereitung, wie die Dresdner Konditoren seit Jahrhunderten den traditionellen Christstollen herstellen

Dresdner Stollen ist so lecker wie legendär. Seine Geschichte reicht in Sachsen mehr als 650 Jahre zurück, heute ist die Weihnachtsspezialität aus Dresden in der ganzen Welt bekannt.

Einen Original Dresdner Christstollen, nach patentiertem Rezept, stellen aber nur etwa 110 Bäcker und Konditoren her. Ihr Rezept ist einfach – und brillant.

    Das Stollenmädchen erklärt das Stollengeheimnis

    Original-Rezept für den Dresdner Stollen

    Rosinenstollen für zu Hause (nach einem Rezept aus den Dresdner-Stollenbackstuben*)

    Zutaten für einen vier Pfund schweren Stollen:

    • 600 g Weizenauszugsmehl
    • 70 g Frischhefe
    • 170 g Vollmilch
    • 7 g Salz
    • 95 g Kristallzucker
    • 110 g Mandeln süß
    • 12 g Mandeln bitter
    • 250 g Markenbutter
    • 50 g Butterschmalz
    • 120 g Zitronat/Orangeat
    • 15 g Zitronenschale
    • 460 g Sultaninen
    • 40 g Rum
    • 1 g Gewürze
    • ½ Vanilleschote

    Für das Dekor:

    • 100 g ausgelassene Butter
    • 50 g Kristallzucker
    • 50 g Puderzucker

    Zubereitung: Ganz wichtig ist, den Teig mit viel Gefühl zubereiten

    • Zunächst sollte man am Vortag die Sultaninen in gutem Rum einlegen und ziehen lassen. Rund anderthalb Stunden vor dem Backen dann alle Zutaten bereitstellen. Am besten ist es, wenn die Zutaten Zimmertemperatur haben. In der zimmerwarmen Milch die frische Hefe ca. 20 Minuten gehen lassen. Danach alle Zutaten bis auf die Sultaninen vorsichtig zu einem Teig verkneten. Diesen zugedeckt etwa 90 Minuten gehen lassen.
    • Erst dann werden die Sultaninen hinzugefügt und der Teig nochmals kurz durchgeknetet, bis diese gleichmäßig verteilt sind. Nun den Teig zu einer länglichen Rolle formen.
    • Auf der Oberseite der Länge nach rund zwei Zentimeter tief einschneiden. Den Stollen bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen ca. eine Stunde backen. Dann etwas abkühlen lassen.
    • Die Butter für das Dekor in einem Topf bei schwacher Hitze zerlassen. Den Stollen buttern und anschließend mit Kristallzucker ummanteln. Zu guter Letzt mit Puderzucker fein bestäuben.

    Das darf auf keinen Fall in einen Original Dresdner Stollen:

    Tabus: Weder Margarine oder gar künstliche Aromen und Zusätze haben etwas in einem echten Dresdner Stollen zu suchen.

    Der Schutzverband Dresdner Stollen e. V. prüft jedes Jahr die Striezel all seiner Mitgliedsbetriebe im Verbandsgebiet rund um die sächsische Landeshauptstadt auf Krume und Rosine.

    Wenn Sie auf das Zutaten-Bild klicken, können Sie das Rezept für den Original Dresdner Christstollen kostenlos downloaden.

    Geschützte Marke „Dresdner Stollen”

    Seit 1991 vertritt der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. die Interessen der Stollen-Bäckereien und Konditoreien aus dem Großraum Dresden.

    Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Traditionsgebäck als Markenprodukt und geographische Herkunftsbezeichnung zu schützen: mit der Gemeinschaftsmarke „Dresdner Christstollen” in der Europäischen Union. Ausdruck dessen sind das
    goldene Stollensiegel sowie das EU-Siegel, die die Marke als geografische Herkunftsangabe innerhalb der europäischen Union kennzeichnen.

    Nur wer die Stollenprüfung besteht, bekommt das goldene Siegel auf seine Stollen, die damit zu einem Dresdner Original werden.

    Der Begriff „Dresdner Stollen” ist seit 2010 als geografische Herkunftsangabe geschützt und als solche mit mehreren Wort- und Bildmarken beim Deutschen Patentund Markenamt eingetragen.

    2018 wurde die Marke „Dresdner Christstollen“ im Rahmen des Projektes „Deutsche Standards“ des ZEIT-Verlages als „Marke des Jahrhunderts ausgezeichnet“.

    © Michael Schmidt | Schutzverband Dresdner Stollen e.V.
    Das Stollenmädchen 2020, Johanna Meitzner, mit den Mitgliedern des „Schutzverband Dresdner Stollen e.v.”

    Die Geschichte des Dresdner Weihnachtsstollens

    Die meisten Dresdner Stollenbäcker haben aber ein eigenes Geheimgewürz, das in seiner speziellen Zusammensetzung von Generation zu Generation weitergegeben wurde und wird.

    Immerhin gibt es diese Form von Gebäck in Dresden schon seit dem 15. Jahrhundert! Der ursprüngliche Stollen oder Strietzel war allerdings ein Fastengebäck, das wahrscheinlich weniger lecker schmeckte – es bestand nur aus Mehl, Hefe, Wasser, Hafer und Rübenöl.

    Doch am Sachsen-Hofe saßen viele Feinschmecker. Der Adel forderte von seinem Fürsten, den von der römisch-katholischen Kirche bis 1486 gebotenen Verzicht auf Butter in der Fastenzeit aufzuheben.

    Kurfürst Ernst von Sachsen (1441–1486) und sein Bruder Albrecht der Beherzte (1443–1500) wandten sich mit einem Bittbrief an Papst Innozenz VIII. Der Heilige Vater antwortete 1490 mit dem sogenannten „Butterbrief“: Gegen Zahlung eines sogenannten „Buttergeldes“ wurde schließlich die verfeinerte Variante des Fastengebäcks zugelassen. (Der päpstliche Butterbrief befindet sich heute Staatsarchiv des Kantons Schwyz).

    Später entwickelte sich die Tradition, überdimensionale Christstollen für die Adelshöfe zu backen. Dabei, so heißt es, wurden über 15 Kilogramm schwere Laibe hergestellt und von Bäckermeistern und -gesellen alljährlich zur Weihnachtszeit quer durch Dresden getragen.

    Das mutet fast märchenhaft an und tatsächlich findet sich im deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ein Hinweis auf die Dresdner Spezialität: Dort wird sie als das „große Weißbrot mit Butter und Gewürzen“ bezeichnet, das zu Festzeiten oder als Geschenk gebacken wurde.

    Ein Rosinenstollen darf sich laut Satzung des Schutzverbandes Dresdner Stollen e.V. nur dann Dresdner Christstollen® nennen, wenn er in Dresden und einem eng um die Landeshauptstadt liegenden Gebiet handwerklich in einer ganzjährig betriebenen Backstube nach alter Rezeptur hergestellt wird.

    Wichtige Links zum Thema Dresdner Christstollen

    Weitere Infos zum Dresdner Stollen: Dresdnerstollen.com

    Weitere Infos zur Stollenprüfung gibt es hier.