Smarte Einbruchsicherung
Wie sie während des Urlaubs zu Hause das Licht anschalten
Vom Strandurlaub aus das eigene Wohnzimmer überwachen – mit Smartphone und Webcam kein Problem. Doch für richtige Sicherheit wird mehr gebraucht.

Mit intelligenter Hausautomation steuern Sie Ihr Zuhause von dort aus, wo Sie sich aufhalten

Philips Hue Lampen kommunizieren per WLAN mit der App. Ab 200 Euro

RWE SmartHome ist ein überschaubares Modell für Einsteiger
Anbieter RWE SmartHome ist ein Projekt des RWE Konzerns. Eine Zentraleinheit steuert drahtlos Heizungen, Schaltsteckdosen, Rauch- und Bewegungsmelder.
Produkte Wichtiger Zulieferer des Systems ist eQ-3, darüber hinaus arbeitet RWE mit Buderus und Miele zusammen.
Funktion Die Zentrale verbindet das hausinterne Funknetzwerk mit Haushaltsgeräten und Heizung. Über das Internet lässt sich das System steuern.
Fazit Solide Grundausstattung ohne viel Schnickschnack.

Qivicon hat eine große Produkt-Auswahl für Technikfreaks
Anbieter Von der Deutschen Telekom entwickelte Heimautomations-Plattform für Heizung, Beleuchtung, Rauchmelder, Rollläden und Markisenbedienung.
Produkte EnBW, eQ-3, Miele, Samsung sind Partner. Komponenten verschiedener Hersteller lassen sich mit der Steuereinheit (Home Base) verbinden.
Funktion Über die Home Base werden Produkte kabellos angeschlossen und mit den Apps der Partner übers Internet verbunden.
Fazit Qivicon ist dank Herstellerallianz am flexibelsten, was Produktkombinationen betrifft – machen das System aber komplex. (qivicon.com)

Homematic Flexibles System für viele Anwendungen
Anbieter Die eQ-3 AG arbeitet als Zulieferer und bietet auch ein eigenes System.
Produkte Ausschließlich eQ-3-Produkte
Funktion Alle Systeme arbeiten funkbasiert, d.h. Komponenten wie der Fenstersensor, kommunizieren mit der jeweiligen Zentrale per Funk. Zur Steuerung des Systems kommt die Internetverbindung ins Spiel, mit dem die jeweilige Zentrale verbunden ist, wahlweise LAN oder WLAN.
Fazit HomeMatic bietet Komponenten für viele Anwendungen, die sich in ein Gesamtsystem integrieren. (homematic.com)

Cloud-Kamera DCS-5222L mit Zoom-, Schwenk-, Neigefunktion. Video- und Audioaufnahmen werden in HD-Qualität gespeichert, durch integrierte Infrarot-LEDs auch bei Dunkelheit. Abruf via Smartphone oder Tablet, um 150 Euro
Auch Freiberufler freuen sich über geregelte Arbeitszeiten, Kriminelle machen da keine Ausnahme. Wenn in einem frei stehenden Einfamilienhaus jeden Abend Punkt 20 Uhr das Licht angeht, darf der Einbrecher mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass er bei seinem Broterwerb nicht gestört wird. Die Familie weilt im Urlaub und hat eine automatische Zeitschaltuhr installiert.
Dabei lässt sich mit wenig Aufwand deutlich mehr Leben im Heim simulieren.
Mithilfe einer drahtlosen Steuerung (Konsole), per Fernbedienung oder über eine App für ein mobiles Endgerät, können Rollläden, Fenster- und Türsicherungen gesteuert werden. Und das nicht nur zu festen Zeiten, sondern auf Knopfdruck vom Strand in Florida aus. Statt endlose Kabel durchs Haus zu ziehen, lässt sich die intelligente Technik mit wenigen Handgriffen und etwas technischem Verständnis nachrüsten.
Die smarte Sicherheitstechnik kommt gerade rechtzeitig, denn die Einbruchsstatistik liest sich alarmierend. 149 500 Wohnungseinbrüche gab es im Jahr 2013, das ist ein Anstieg um 38 Prozent in fünf Jahren. Etwa alle 3 Minuten wird in Deutschland eine Wohnung aufgebrochen.
Natürlich ersetzt eine noch so pfiffige Hochtechnologie kein solides Schloss. Doch zum Sicherheitsgefühl kann sie entscheidend beitragen.
Licht an Einen einfachen Einstieg bieten moderne LED-Leuchten, etwa aus der Serie Philips Hue. Die Lampen schraubt man in vorhandene Fassungen. Anschließend wird die Steuerung (Bridge) über ein Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Mit der von Philips bereitgestellten App lassen sich per Smartphone Lichtszenarien steuern, ein bewohntes Haus inszenieren. An und aus, hell und dunkel, auch verschiedenfarbig und vom Zufallsgenerator gesteuert. Die Grundausstattung mit drei LEDs und einer Konsole kostet 200 Euro.
Dieses Arrangement lässt sich kombinieren mit Bewegungsmeldern, die drahtlos an Wänden und Decken montiert sind und im Ernstfall über Funk Alarm auf dem Smartphone, Tablet oder PC geben.
Funkalarm Ähnlich arbeiten funkgesteuerte Tür- und Fensterkontakte. Versucht jemand das Fenster zu öffnen, löst ein Magnetschalter Funkalarm aus. Durch die Integration in ein Heimautomations-system, landet die Alarmmeldung auf dem Smartphone.
Intelligent und sicher
Doch damit fängt der Stress für das vermeintliche Einbruchsopfer erst an. Denn was nützt einem die Unglücksmeldung, wenn man keinen Plan hat, wie man darauf reagieren soll. Experten empfehlen den Einbau einer Webcam, die den Raum des Alarmgebers im Blick hat. Wer bei jedem blinden Alarm den Nachbarn oder die Polizei ruft, wird sich im Ernstfall auf keinen Helfer mehr verlassen können.
Wichtig ist, dass das Sicherheitsprodukt nicht selbst zum Sicherheitsrisiko wird, in dem es durch einen Hacker-Angriff von außen außer Gefecht gesetzt wird. Das spricht gegen den Einbau fernöstlicher Billigtechnik und für Komplettlösungen renommierter Hersteller. Die sich aber gelegentlich hinter unbekannten Kürzeln verstecken. Einer der europäischen Marktführer im Bereich Home Control ist die eQ- 3 AG aus dem ostfriesischen Leer, auf deren Produkte auch Telekom und RWE setzen. Wer sichergehen will, wählt Ware mit einem VdS Home-Zertifikat der VdS (Vertrauen durch Sicherheit) Schadenverhütung, einer Tochtergesellschaft des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Sicherheit Generell sollten Verbraucher bei der Anschaffung auch darauf achten, dass der Hersteller einen umfangreichen Kundendienst, insbesondere bei der Installation, anbietet. »Sonst riskiert man schon bei der Einrichtung Fehler, die Sicherheitslücken provozieren«, sagt Sebastian Brose, Sicherheitsexperte der VdS Schadenverhütung. Sichere Passwörter verstehen sich von selbst, ebenso wie eine aktive WLAN-Verschlüsselung mit sicherem Schlüssel.
Zwar werben Anbieter aller Systeme, die Installation sei leicht zu handhaben. Doch wer nicht mal den Router konfigurieren kann, ist auf verlorenem Posten. Ohne diesen lassen sich die internetfähigen Einzelgeräte nicht integrieren.
Apropos Internet: Bevor Sie sich smart einbruchgeschützt an den Strand in Florida legen, denken Sie daran, sich einen Auslandsdatentarif zuzulegen. Sonst wird die Überwachung von unterwegs sehr teuer.