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Kombibacköfen: Das sind die Funktionen

Die neuen Multitalente sind Backofen und Dampfgarer oder Mikrowelle in einem und auch sonst üppig ausgestattet. Doch nicht alle Funktionen sind sinnvoll.

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Keine Ahnung, ob der Satz »Jeder kann kochen!« vom Starkoch Jamie Oliver stammt, oder doch von meiner Oma, selbst eine begnadete Köchin. Mit der aktuellen Backofengeneration gewinnt er jedenfalls eine ganz neue Bedeutung. Sie sind auch Dampfgarer oder Mikrowelle und punkten mit neuen Automatikprogrammen, die dem Hobbykoch fast alle Arbeit abnehmen.

Dank pfiffiger Sensoren ist selbst die Gefahr gebannt, dass der Braten nicht richtig durch oder gar angebrannt ist. Wir wollten wissen, welche Funktionen sinnvoll und welche nur bequem sind, denn das Komplettpaket kann schnell mal 4000 Euro kosten.

Dampfgarer im Backofen

Zwei neue Fähigkeiten sind besonders bemerkenswert. AEG, Miele und Panasonic bauen in ihre Backöfen einen vollwertigen Dampfgarer ein. Grundig, Neff und Siemens spendieren eine Sparversion. Beim Braten, Backen oder Aufwärmen werden die Speisen durch Dampfstöße mit Feuchtigkeit versorgt, bleiben saftig und zart. Auf den Endpreis wirkt sich das aber kaum aus.  Beide Systeme halten wir für sinnvoll, denn Kochen mit Dampf ist gesund und gut für die schlanke Linie. Die Lebensmittel werden geschont, Nährstoffe bleiben erhalten.  

Integrierte Mikrowelle

Siemens und Panasonic bieten zusätzlich sogar eine integrierte Mikrowelle. Im kombinierten Betrieb von Mikrowelle und Backofen soll der Kuchen in der halben Zeit fertig sein.

Umluftfunktion 

Die sparsame Umluftfunktion ist heute Standard. Ein Ventilator verteilt die heiße Luft gleichmäßig im Garraum. So ist das Garen auf bis zu vier Ebenen möglich. Grundig, Neff und Siemens steuern die Heißluftströme sogar so, dass Gerichte auf mehreren Ebenen gleichzeitig ohne Aromenübertragung zubereitet werden können. Das spart Zeit, Energie und alles ist zur gleichen Zeit auf dem Tisch.

Steuerung

Kochbücher und Gebrauchsanweisungen wälzen war gestern. Heute helfen ausgefeilte Automatikprogramme allen, die mit Backöfen noch keine Erfahrungen gesammelt haben. So wird bei der AEG-Kombi nur eingestellt, welches Gericht sich im Garraum befindet und der Startknopf gedrückt. Die VarioGuide-Funktion des pfiffigen Gerätes wählt die Betriebsart, Temperatur und Garzeit von ganz alleine aus.

Bei einfacheren Programmen stellt der Nutzer Betriebsart und Gewicht ein, und das Programm wählt Temperatur und Garzeit. Für rund 200 Euro Aufschlag kommen sogenannte Bratenthermometer zum Einsatz. Diese messen die Temperatur in der Mitte des Gargutes und signalisieren der Automatik, wann das Gericht fertig ist. Beim Siemens funktioniert das nicht nur mit Fleisch oder Fisch. Sein Backsensor ersetzt die Stäbchenprobe und erkennt, wann der Kuchen fertig ist. In der Luxusvariante von Miele wählt der Nutzer nicht nur zwischen 200 Automatikprogrammen, sondern kann auch eigene Programme abspeichern.

Einbau

Die Küchenschränke geben in der Höhe zwei Standardgrößen für den Einbau vor: 45 oder 60 Zentimeter. Dabei hat die Wahl nicht nur Einfluss auf die Größe des Garraums sondern auch auf den Anschaffungspreis. Bei der AEG-Kombi ist die 45er Variante etwa 700 Euro preiswerter.

Sicherheit

Die Mehrfachverglasung und eine spezielle Lüftung sollen die Temperatur an der Frontscheibe der Backofentür so reduzieren, dass diese sich ohne Gefahr berühren lässt. Das ist nicht nur in Haushalten mit Kindern wichtig. Soll das Gerät in die Flachstrecke eingebaut werden, sind zudem eine Türverriegelung und eine Tastensperre ratsam.

Selbstreinigung

Selbstreinigung hieß bisher immer Pyrolyse. Bei Temperaturen von bis zu 600 Grad wird der Schmutz pulverisiert und kann so leicht entfernt werden. Diese Funktion verbraucht viel Energie und kostet bei der Anschaffung bis zu 300 Euro mehr. Darauf sollte man verzichten. Sparsamere Reinigungsprogramme nutzen wie beim Miele die Dampffunktion in Verbindung mit einer speziellen Beschichtung des Garraums.

Energie

Fünf Modelle im Vergleich haben es in die sparsame Energieeffizienzklasse A geschafft. Mehr geht bei Backöfen nicht. Panasonic und Siemens machen dazu keine Angaben. Nicht weil sie schlechter abschneiden, sondern weil es noch keine EU-Richtlinie für Kombigeräte mit Mikrowelle gibt.

Fazit

Die neuen Dampfkombis sind wirklich komfortabel und sparen Platz in der Küche. Und sie sind insgesamt günstiger als der Kauf einzelner Geräte. Und sie erziehen den Hobbykoch quasi nebenbei zu einer gesünderen Küche und animieren ihn zu Rezepten, an die er sich früher vermutlich nicht herangetraut hätte. Und wer auf die eine oder andere Automatik bei der Ausstattung verzichtet, spart bei der Wahl einer passenden Modellvariante.