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Frührente: Das müssen Sie wissen

Die Mehrheit der Arbeitnehmer geht vorzeitig in den Ruhestand. Nun kommt die Rente mit 67. Was jetzt noch geht.

© Harli Marten

Die »Rente mit 67« soll dazu dienen, die Beitragssätze zur Rentenversicherung stabil zu halten. Das Argument, dass in einer alternden Gesellschaft auch mehr Arbeit für Ältere vorhanden sei, geht auch bei der derzeit guten Beschäftigungssituation völlig an der Realität vorbei. Die Mehrheit der Älteren wird schon vor Erreichen der Regelaltersgrenze ausgemustert.

Regelaltersrente

Voraussetzungen

5 Jahre Mindest-Versicherungszeit (sog. Wartezeit). Neben Beitragszahlungen wirken sich hier auch Erziehungszeiten, Arbeitslosigkeit und Krankengeldbezug aus.

Zugangsregeln und Abschläge

Ab Januar 2012 wird die Altersgrenze schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Zuerst betroffen ist der Geburtsjahrgang 1947, der mit 65 Jahren und einem Monat in Rente geht. Für Geburtsjahrgänge ab 1964 gilt ab 2031 die neue Regelaltersgrenze von 67 Jahren.

Altersrente für besonders langjährig Versicherte

Voraussetzungen

Rente mit 65 – ausschließlich für Versicherte mit 45 Pflichtbeitragsjahren. Kein vorzeitiger Zugang möglich.

Zugangsregeln und Abschläge

Neu ab Januar 2012 für 65-Jährige, die schon 45 Beitragsjahre auf dem Rentenkonto haben. Dazu zählen auch geringfügige Beschäftigungen mit eigener Beitragszahlung, Zeiten der Kindererziehung (bis zum 10. Lebensjahr) sowie Pflege von Angehörigen. Zeiten der Arbeitslosigkeit und Ausbildung werden generell nicht angerechnet.

Altersrente für langjährig Versicherte mit 35 Versicherungsjahren

Voraussetzungen

Ab 63 Jahre mit Ab­schlag entsprechend der individuellen Regelaltersgrenze; unter Vertrauensschutz, z.B. nach Altersteilzeit, ist der Zugang ab 62 möglich.

Zugangsregeln und Abschläge

Für vor 1949 Geborene bleibt die Altersgrenze für diese Rentenart bei 65 Jahren, für spätere Jahrgänge gelten die steigenden Altersgrenzen der »Rente mit 67«. Der frühere Zugang führt zu dauerhaften Abschlägen - pro Monat 0,3 Prozent.

Altersrente für schwerbehinderte Menschen mit 35 Versicherungsjahren

Voraussetzungen

Schwerbehinderung von mindestens 50 Prozent bzw. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit, Zugang mit Abschlägen ab 60.

Zugangsregeln und Abschläge

Für ab Januar 1952 Geborene liegt der früheste abschlagfreie Zugang bei 63 Jahren und einem Monat. Für spätere Jahrgänge wird die Altersgrenze bis auf 65 (für Jahrgang 1964) angehoben.

Altersrente für Frauen (Auslaufmodell, nur noch für Jahrgänge bis 1951)

Voraussetzungen

15 Jahre Wartezeit (auch Erziehung/Pflege) und mindestens 10 Jahre Beitragszahlung ab dem 40. Lebensjahr.

Zugangsregeln und Abschläge

Abschlagsfreier Renten­beginn ab 65 Jahre, früherer Zugang ab 60 Jahre mit einem Abschlag von 18 Prozent.

Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeit (Auslaufmodell, nur noch für Jahrgänge bis 1951)

Voraussetzungen

15 Jahre Wartezeit, mindestens 8 Jahre Pflichtbeitrag innerhalb der letzten

10 Jahre; arbeitslos oder nach 24 Monaten Altersteilzeit.

Zugangsregeln und Abschläge

Rentenbeginn für die Jahrgänge 1949-51 mit 63 Jahren, Abschlag 7,2 Prozent. Abschlagsfreier Renten­beginn ab 65 Jahre.

Erwerbsminderungsrente: Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit

Voraussetzungen

Für Beschäftigte, die ihren Beruf nur noch 6 Std./Tag und geringer ausüben können. 5 Jahre Wartezeit, 3 Jahre Pflichtbeitrag.

Zugangsregeln und Abschläge

Ab 63 Jahre abschlagsfrei, davor max. 10,8 Prozent Abschlag. Das abschlagsfreie Zugangsalter wird ab 2012 schrittweise angehoben und liegt 2018 bei 64, 2024 bei 65 Jahren.

Große Witwen- und Witwerrente

Voraussetzungen

Für alleinerziehende oder erwerbsgeminderte Hinterbliebene ab 45 Jahre.

Zugangsregeln und Abschläge

Ab 2012 schrittweise Anhebung von 45 auf 47 Jahre.